Sonntag, 24. April 2011
Konzentration und Zerstreung
Sich 24 Stunden auf Wesentliches konzentrieren wollen, ist ein unmenschlicher Wunsch. Sich zu zerstreuen, und das Tag und Nacht, ist Selbstaufgabe. Wie in der Kunst gilt es, das rechte Maß zu finden. Diesen Abend behalte ich mir die Zerstreung vor. Erst dann kann ich sicher sein, mich auf die morgige Arbeit konzentrieren zu können. Doch die Nacht ist unberechenbar und wie der Morgen sich anfühlt, kann man nicht voraussehen. So ist das Leben: man kann es nicht ausrechnen, es paßt in keine Formel, kurz, das Leben ist immer Wagnis.
Konzentration und Zerstreung

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Mittwoch, 23. März 2011
Der Tag ist gegangen.
Wie selbstverständlich sind wir gewiß, dass ein neuer Tag in acht Stunden anbricht. Woher nehmen wir diese Gewißheit? Überzeugt uns die Gewohnheit? Ist der Zweifel zu schwach, zu absurd. Sind wir Opfer des gesunden Menschenverstandes? Habem wir verlernt, dankbar zu sein für das Geschenk, wenn es uns denn erreicht? Ich denke, das Leben neigt zur Oberflächlichkeit je weniger es bewußt gestaltet wird. Ein Gemeinplatz? Vielleicht. Vielleicht haben wir aber auch nur die Hintergründigkeit - Abgründigkeit - des Lebens noch nicht wahrgenommen. Ach was.
Der Tag ist gegangen.

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Sonntag, 20. März 2011
Hans Henny Jahnn
In dem Essayband "Über den Anlaß und andere Essays" von Hans Henny Jahnn (Frankfurt a. M. 1964) fand ich neben zahlreich Bemerkenswertem auch dieses Statement Jahnns:
Das Träumen aber, so lasterhaft, so nutzlos es erscheinen mag, ist eine Quelle des Gestaltens.
Hans Henny Jahnn

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Dienstag, 28. Dezember 2010
Zum Jahresende
Notizen

"Z. B. die höchste Handlung des menschlichen Geistes sei die, seine eigene Existenz zu setzen, so ist gar nicht nothwendig, daß diese Handlung der Zeit nach die erste sei, die zum deutlichen Bewußtseyn komme; und eben so wenig ist nothwendig, daß sie jemals zum reinen Bewußtseyn komme, daß der menschliche Geist je fähig sei, schlechthin zu denken: Ich bin, ohne gleich zu denken, daß irgend etwas nicht Ich sei."
(Fichte, Wissenschaftslehre 1794)

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"Denn sie mengen in ruhelose und getrübte Charaktere göttliche Lehrsätze und Gedanken, so wie wenn jemand in einen tiefen Brunnen voll Schlamm reines und klares Wasser gießt: Er wühlt nur den Schlamm auf und macht überdies das Wasser undurchsichtig ..." (Jamblich, Pythagoras)

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"... auf folgende Fragen bringen:
1. Was kann ich wissen?
2. Was soll ich tun?
3. Was darf ich hoffen?
4. Was ist der Mensch?"
(Kant)

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"Im Grunde könnte man aber alles dieses zur Anthropologie rechnen, weil sich die drei ersten Fragen auf die letzte beziehen." (Kants Logik)

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"Die Frage nach dem Wesen der Mataphysik führt, weil sie zur Natur des Menschen gehört, zur Grundfrage, was der Mensch sei. Die vierte Frage meint nicht Anthropologie, sondern Grundlegung der Metyphysik: selbst Metaphysik, und zwar Metaphysik des Daseins."
(Heidegger 1924)

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meta und physika: Was über das Seiende im Ganzen hinausgeht. Die Frage nach dem Sein im Da-Sein bei Heidegger.

Homo absconditus (der unergründliche Mensch) bei Plessner und Georg Misch.

"Es gibt keine Sicherheit" (Hanns Lipps).

Homo abyssus (der abgründige Mensch) bei F. Ulrich
Zum Jahresende

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Dienstag, 30. Dezember 2008
"Stimmung" zum Jahresende
Keine Angst vor der Stimmung zu Silvester. 1990 notierte ich mir ein Zitat, das ich gerade in die Hand bekam. Es handelt sich um Heideggers Auffassung von der Priorität des Gefühls und der damit verbundenen Stimmung (im "Nietzsche" von 1961):

"Stimmung" zum Jahresende

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Dienstag, 28. Oktober 2008
Kleine Sendepause meinerseits bis morgen Früh
-aber nicht für Kommentatoren !
Kleine Sendepause meinerseits bis morgen Früh

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Innen und Aussen
Ein schöner Herbsttag: ich denke, es ist nicht nur "Wie Innen, so Außen", mit ähnlicher Berechtigung kann man meinen "Wie Aussen, so Innen". Liegt es darin begründet, dass es keine scharfe Grenze zwischen Innen und Aussen gibt. Z. B. besteht die These, die Seele sei kein innerer Kern, sondern umgibt das Lebewesen als ein auratisches Fluidum. Das Gleiche mal auf das Bewußtsein anwenden.
Innen und Aussen

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