Mittwoch, 27. April 2011
Im Auge des Sturms
Stille. Ich stecke im Auge des Sturms, von Stille umgeben. Nichts regt sich, nichts bewegt sich. Vielleicht irre ich mich und die Totenstille ist bloß Ergebnis der Auslöschung alles Lebendigen. Ich fand aber folgende Definition des Sturmauges: "Windstilles, kreisförmiges Zentrum im Innern eines Sturms (Hurrikans), in dem blauer Himmel bzw. Sterne sichtbar werden. Vergleichbar mit dem menschlichen Auge als Sinnesorgan, welches das Sehen ermöglicht.
Nein, diese Hellsichtigkeit kann ich nicht bestätigen. Die Grabesstille, die mich umgibt, ist anderer Art. Ich fürchte, der Mensch ist dabei sich zu verabschieden. Mme. Tussauds bastelt den menschlichen Prototyp aus Wachs. Wer soll ihn noch sehen?
Im Auge des Sturms

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Montag, 25. April 2011
Zerrissen
"Keine Katastrophe ohne Idylle, keine Idylle ohne Katastrophe", schrieb einst Harald Szeeman (zu A.Wölfli).

Katastrophe - Idylle

Kultur - Natur

Schrecken - Schönheit (Anmut)

Wir leben in einer schizophrenen Epoche und der Mensch in ihr ist ein Zerrissener, hat einen Knacks (Fitzgerald) und der Riß wird zum Emblem dieser Zeit.
Zerrissen

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Sonntag, 20. März 2011
Vor vierzig Jahren erschienen, immer noch höchst ergiebig
1971 erschien die sehr anregende literaturwissenschaftliche Studie von Karl S. Guthke: "Die Mythologie der entgötterten Welt". Der Autor schreibt im Vorwort: Der Gegenstand dieses Buches ist eine bestimmte Vorstellung der mythenbildenden Dichterphantasie von dem, was die in der Dichtung gestaltete Welt letztlich beherrscht. Sie taucht auf, sobald diese Welt nicht mehr als sinnvoll erfahren wird und die Götter, die den Sinn verbürgten, aus ihr geschwunden sind. "Les dieux existent," heißt es zwar auch dann noch, aber "c'est le diable." (Cocteau) So lautet das unendlich variierbare Leitmotiv der poetischen Mythologie der entgötterten Welt.

Als weiteren Hinweis auf den Gehalt des Buches hier das Inhaltsverzeichnis:

Vor vierzig Jahren erschienen, immer noch höchst ergiebig

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Mittwoch, 14. Juli 2010
Einst
Mein Baustoff
waren Lebenstrümmer
und Atemluft
bezog ich aus Untergängen

J. K.
Einst

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Sonntag, 26. April 2009
Art returns: Kunst und Krise.
Die FAZ fragt an diesem Wochenende in ihrer Beilage "Bilder und Zeiten", wie sich die Wirtschaftskrise auf die Kunstgalerien, ihre Betreiber und Mitarbeiter, auf Künstler und Kunden derzeit auswirkt.
"Wie man sich in der Blütezeit gegenseitig zu Hochleistungen antrieb, so zieht man sich jetzt hinunter. Andererseits lüftet die Wirtschaftskrise die Sache durch. Und die Akteure finden sich auf dem Boden der Tatsachen wieder, wenn auch ungewollt, und beginnen zu reflektieren", schreibt Swantje Karich in der FAZ.
Nachdenken beginnt wieder In zu sein. Daher ist die Krise eine Chance für die Kunst insgesamt. Art returns.
Der Wuppertaler Sammler Boros sagt: "Die Banker, die in den letzten zwei Jahren eingestiegen sind, verabschieden sich mit einem Kater aus dem Kunstmarkt." Und: "Die Künstler werden umdenken, kleinere Formate werden kommen." Wie dem auch sei: als Chance des Kunstbetriebes in der Krise zeichnet sich ab (von Vielen allerdings nur unter der Hand zugegeben): Qualität ist wieder gefragt.
Und: "Vielleicht gelingt Sinngebung nur, wenn das Netzwerk des Kunstmarkts - die Galeristen, die Mitarbeiter, die Sammler, die Künstler, die Auktionshäuser und auch die Kritiker, die ihre Interessenkonflikte in Boomzeiten wegfeierten - wieder als die eigentliche Arbeitsgrundlage begriffen wird und alle Beteiligten beweglich, aufmerksam und neugierig bleiben" (FAZ).
Art returns: Kunst und Krise.

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Donnerstag, 1. Januar 2009
Dass Deutschland den Verstand verloren hat,
konnte man am Programm der diversen Fernsehanstalten zu Silvester ablesen. Für uns muß das neue Jahr heißen: Kulturkampf gegen die Pest der Dummheit überall und zwar umfassend. (Geschickt habe ich das Attribut "total" vermieden)
Dass Deutschland den Verstand verloren hat,

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Montag, 3. November 2008
Es ist soviel mitzuteilen - (Zustandsbeschreibung)
aber das geht hier nicht öffentlich. Darüberhinaus liegt soviel Arbeit an, dass ich ersteinmal verschiedene Dinge zu erledigen habe. Keine Angst: Benns "Altern als Problem für Künstler" wird auch noch fortgesetzt. Wer private Anfragen hat, benutze bitte die Email-Funktion (nachdem anderswo ja die Intimsphäre nicht respektiert wird).

Wie ist die Stimmung? Die Stimmung ist gut und ich bin sehr zuversichtlich, eine gewisse Art des Umgangs miteinander hinter mich gelassen zu haben. Sorge um gewisse Personen sind allerdings deutlich vorhanden. Da kann ich nichts anderes tun, als bei Bedarf ansprechbar zu sein.

Alles wird gut, davon bin ich überzeugt und möchte jedem diese Zuversicht wünschen.
Es ist soviel mitzuteilen - (Zustandsbeschreibung)

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Freitag, 31. Oktober 2008
Der Fall Antonin Artaud

Antonin Artaud ein Jahr vor der Einlieferung in die Psychiatrie 1936


Artauds Selbstporträt im Jahr der Befreiung aus der Psychiatrie 1946 durch Freunde

Bin Samstag bis Sonntagabend zuhause. Wer also Fragen hat, bitte schön. Jetzt muß ich zurück
Der Fall Antonin Artaud

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Mittwoch, 29. Oktober 2008

Krise und Krankheit als Erkenntnismittel

Der DUDEN definiert Krise als "Wende-, Höhepunkt einer gefährlichen Entwicklung" (>lat. crisis "Entscheidung, entscheidende Wendung" (vgl. kritisch)).

Demokratismus und Sozietät weichen jedweder Gefährdung ihrer Glieder panisch aus. So ist "Sicherheit" ein Propagandawort meist rechtsdemokratischer Ideologien. Als Pendant gilt "Ordnung" und "Ruhe".

Das ist ein toter Lebensbegriff der Gesellschaftsform, in der wir leben.

Nennen wir als Gegenströmung mal den Lebensbegriff des "Künstlerischen". Der ist "Ruhe, Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit" diametral entgegengesetzt, denn er ist ein lebendiger, organischer Lebensbegriff, der dem tatsächlichen Erfahrungen des Lebens gemäßer ist.

Ein ernsthafter Künstler, der seine Existenz - geistig und materiell - in seine Lebenswaagschale gibt, wagt sich als ganzer Mensch selbst. Das Wagnis dieser Gefährdung bis jeweils zur crisis ist sein lebendiges Dasein.

Der kopflose Bürger - und von dem gibt es in allen Sparten und Bereichen (auch in den pseudoalternativen) unverschämt zahllose, sieht obiges mit Unverständnis und Betroffenheit. Der "Sicherheitsmensch",der aus dem Leben meint die Gefährdung tilgen zu können, ist dabei sich selbst zu tilgen und abzutöten. Hilflos dem lebendigen Leben begegnend, weiß er sich nicht mehr anders zu helfen als die polizeilichen Restriktionen, die die Gemeinschaft zu ihrer Rettung entwickelt hat anzurufen. Jeder kennt das ominöse "PsychKG".

"Wer dichtet, steht der nicht gegen die ganze Welt?" fragte noch Gottfried Benn pathetisch.

Wer ernsthaft Kunst schafft, muß der nicht zwangsläufig gegen diese "Zombie-Gemeinschaft" revoltieren?

(In eigener Sache)

Krise und Krankheit als Erkenntnismittel

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